Archiv der Kategorie: Literatur

Reiseplanung – Büchertausch

Zum Bücherabend im Freisinger Café Übrig hatten wir zum Tausch ein feines Buch mitgebracht, doch leider fanden wir keinen Abnehmer. Das mag auch daran liegen, dass das Buch (zu) viel freien Raum lässt für Gedanken und Pläne.

Um euch nicht länger warten zu lassen, hier der Titel:

„Reisetagebuch – meine Reise nach Finnland“ von Peter Drummond, 2013 selfpublished bei lulu.com: derzeit leider vergriffen.

Das Buch hatten wir zur Vorbereitung für unsere erste Reise nach Finnland gebraucht im Internet bestellt, „Zustand: leichte Gebrauchsspure“. Es hält, was sein Titel verspricht – nur anders, als wir es erwartet hatten. Anstelle der erhofften Erzählungen von Peter Drummond  fanden wir … leere Seiten zum Eintragen eigener Reiseerlebnisse in Finnland.

Die wenigen, vermutlich aus dem Englischen übersetzten Worte hätten ein Lektor gebraucht. Seht selbst, hier zwei repräsentative Seiten aus dem rund 116 Seiten starken Werk für eine 14-tägige Reise. 


Tipp: Mit etwas Geschick lässt sich das Buch auch für Reisen zu anderen Zielen einsetzen, man muss dazu nur auf dem Cover das Reiseziel ändern – der Rest bleibt gleich.

Zum Abschluss unseres Ausflugs zum Bücheraben zitieren wir Drummond (S. 107):

Genießen Sie Ihre Reise! 






Lesen, Erinnern, Schreiben …

Liebe K., du hattest mich vor kurzem nach Büchern, die ich gerade lese, gefragt. Hier kommt nun die Liste meiner „Feelgood-Bücher“, der „Asian Healing Books“ aus Japan oder Korea (und ja: ich lese auch Bücher zu anderen Themen).

Was ist das denn: „Asiatische Feelgood-Romane“?

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Maria Magdala: „Maria der Turm“

Die Predigt bei unserem Besuch des Gottesdienstes der deutschen Gemeinde in der Christinenkirche in Göteborg im September war wahrlich unerwartet: Sie vermittelte uns ganz neue Erkenntnisse zur Bibel, die dazu drängen, sich Gedanken zu machen über Maria genannt „Magdalena“. Was hat es mit dieser Maria auf sich – und was bedeutet ihr Beiname „Magdala“?

Eine eindeutige Antwort wird man hier nicht finden, aber Impulse dafür, weitere Forschungen zu verfolgen und an der Frage dranzubleiben: „Maria aus Magdala“ oder „Maria der Turm“? Und sich auszumalen, wie das Christentum mit einer sichtbaren Maria aussehen würde.

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Jubiläum eines besonderen Buchs: 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch

Das Wochenlied des Sonntags „Misericordias Domini“ nehme ich zum Anlass, auf ein besonderes Jubiläum der evangelischen Kirche hinzuweisen: Im Jahr 2024 feiert die evangelische Kirche in Deutschland „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“. Ich könnte auch einen beliebigen anderen Sonn- oder Feiertag im Jahr wählen, denn jedem kirchlichen Feiertag ist nach dem Liturgischen Kalender ein Predigttext und ein Wochenlied zugeordnet.

„500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ – was wird da eigentlich gefeiert bei diesem Jubiläum, zu dem es sogar eine Sonderbriefmarke gibt?

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Den Tag beginnen

Auf dem Esszimmertisch der Eltern, neben dem Frühstücksgeschirr, lagen „Die Losungen“, dieses kleine blaue Büchlein, in dem für jeden Tag je ein Spruch aus den Alten und aus dem Neuen Testament steht, dazu eine Strophe aus einem Gesangbuchlied.

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Verschlungen, verwoben, verbunden – verknüpft: Erzählung, Natur und Kunst im Isarauen-Zauberwald

Ganz unterschiedliche Wege haben mich für Freunde der evangelischen Gemeinde eine Verknüpfung herstellen lassen zwischen Literatur, Natur und (Blumen-)Kunst. Mit „Literatur“ ist hier der Text „Oh, oh, die Klematis“ des israelischen Autors Meir Shalev gemeint. „Natur“, das ist der Wald in den Freisinger Isarauen, und die Abschlussarbeit der Blumenkunst-Schülerin Anni Goeke, eine Waldinstallation aus Klematisranken, ist ein besonderes Kunstwerk, das es zu entdecken gilt.

Wie kam es zu dieser Verknüpfung der verschiedenen Stränge, wo fange ich an zu erzählen?

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Schattenspringer, Autistic-Hero und Alien-Fuchs

Bevor ich das neue Blatt des Wochenkalenders aufschlage, will ich endlich einen Blogbeitrag schreiben, den ich schon länger in mir trage: einen Beitrag über die Bücher und Bilder von Daniela Schreiter alias „Fuchskind“. Warum ich gerade jetzt den Beitrag losschicken möchte? Die zurückliegende Woche begann für mich mit einem Blick auf das von Daniela Schreiter gezeichnete Bild im Kalender „2023 fuck yeah!“ von Schlogger (Johanna Baumann). Gleichzeitig sah ich in dieser Woche viele Fotos von der Leipziger Buchmesse 2023. Beides zusammen – Kalenderblatt und Buchmessefotos – erinnerte mich an den geplanten Blogbeitrag.

Wochenkalenderblatt Ende April 2023
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Hallongrottor – Himbeergrübchen: schwedisches Mürbteiggebäck mit Himbeermarmelade

Immer wieder backe ich zu einem Geburtstag oder einem anderen Fest schwedische „hallongrottor“, „Himbeerhöhlen“. Für mich heißen sie „hallongrottor“ – wenn es denn sein muss, übersetze ich sie mit „Himbeergrübchen“, das klingt freundlicher als „Himbeerhöhlen“ oder „Ochsenaugen“.

Die ersten dieser Keksen hatte ich vor sechs oder sieben Jahren nach dem Rezept von Birgitta Rasmusson gebacken. Da ich immer wieder nach dem Rezept der Kekse gefragt werde und ich Rasmussons Rezept nur auf Schwedisch weitergeben konnte, versehen mit hingekritzelten Anmerkungen und der Umrechung der Mengenangaben, gebe ich nun das Rezept auf Deutsch so weiter, wie es sich für mich bewährt hat. Doch zuvor will ich erzählen, wie die hallongrottor zu mir gekommen sind.

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Haiku erleben, schreiben und lesen

Das erste Sonntags-Haiku
im August 2021

Seit einem Jahr habe ich wöchentlich ein besonderes Leseerlebnis: In der Nacht von Samstag auf Sonntag schickt mir Marie-Luise Schulze Frenking ein Haiku, das mich mit seiner Stimmung in den Tag hinein begleitet. Kennengelernt hatten wir beide uns vor gut fünf Jahren bei einem Lebensmutig-Seminar über biografisches Schreiben, seither treffen wir uns in einer kleinen Dreier-Gruppe zum Austausch über Schreib- und andere Projekte.

Heute nun beantwortet Marie-Luise meine Fragen über ihr Erleben mit dem Schreiben ihrer Haiku und lässt uns so teilhaben an ihren Erfahrungen.

Alle hier aufgeführen Haiku wurden von Marie-Luise Schulze Frenking verfasst; ebenso wurden alle Fotos in diesem Beitrag von Marie-Luise Schulze Frenking erstellt.

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Verlorene Wörter – gesammelt, gerettet, bewahrt

Welches Wörterbuch, welches Lexikon hattet Ihr zuhause oder in der Schule, und wer hat es wofür benutzt: Brockhaus, Duden, Wahrig, …, Stowasser, Langenscheidt, Robert …? Habt ihr euch beim Gebrauch der Wörterbücher Gedanken darüber gemacht, welche Arbeit nötig war, bis das Buch in eurer Hand war, und darüber, wie die aufgeführten Wörter ins Wörterbuch gekommen sind? Wer hatte bestimmt, welche Wörter dort aufzunehmen sind – und welche nicht?

Genau darum geht es in Pip Williams’ im Frühjahr 2022 erschienen Roman „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“: um das Erfassen von Wörtern, ihrer Bedeutungen und ihrer Belegstellen, und zwar für die erste Ausgabe des „Oxford English Dictionary“, kurz „OED1“, genauer: „A New English Dictionary on Historical Principles“, das zwischen 1884 und 1928 erarbeitet und in zehn Bänden mit jeweils rund 1500 Seiten veröffentlich wurde.

Die „verlorenen Wörter“ in Pip Williams’ Roman sind Wörter, die vernachlässigt, verworfen oder verloren wurden und im OED1 nicht aufgeführt wurden, weil sie zwar in Gebrauch waren, sie aber in der vorgegeben Literatur (s. Bücherliste von 1879) nicht belegt waren.

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