Schlagwort-Archive: Religion

Schwarzbrot am Abend

Vor Kurzem saßen wir beim Abendbrot, es war genau acht Uhr. Da begann die Glocke der Dorfkirche zu schlagen, zuerst die Uhrzeit, dann in gleich bleibendem, ruhigem Rhythmus:
hin und her, hin und her, eins – zwei, eins – zwei, eins – zwei …

Beim Klang der Glocken fiel mir ein, wie es früher war, wenn ich mit Mutter an einem Sommer- oder Herbstabend im Garten war und die Glocken zu läuten anfingen. Das Läuten der Abendglocke beendete – damals wie auch heute – den Arbeitstag. Es ruft uns zu, dass es Zeit ist, im Garten die Gartenschere oder beim Abendessen das Messer zur Seite zu legen, innezuhalten und durch das Abendlied zu Ruhe zu kommen.

Die Glocken haben mich innehalten lassen, sie haben mich mit anderen ins Gespräch gebracht über Singen und Beten im Haus unserer Eltern und mich mit Fulbert Steffenskys „Schwarzbrot-Spritiualität“ und seinen Regeln für religiöse Aufmerksamkeit bekannt gemacht. Ohne dies vertiefend darzustellen, möchte ich mit diesem Text den Impuls geben, Steffenskys Text zu lesen, zu erinnern, zu üben und mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen ….

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Gemeindefest feiern

Seit 25 Jahren sind wir regelmäßig dabei, beim Gemeindefest der Christi-Himmelfahrts-Kirche in Freising. Dieses Fest ist fester Bestandteil in unserem Jahrablauf, zwischen Ostern und den Sommerferien. Selbst in der Zeit des Gemeindehausumbaus hatten wir gefeiert und das neue Gemeindehaus mit Bausteinen geplant. Sollte das in diesem Jahr nicht möglich sein? Ich suche nach einer anderen Form des Feierns, ich blicke zurück und rufe mir die früheren Feste in Erinnerung.

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Suche Frieden …

War da etwas? War hier nicht vor gerade noch jubelnder Gesang? Wurde hier nicht vor Kurzem erst gesungen: „Herbei, oh ihr Gläubigen“?! Ein fast leerer Stall, in der Futterkrippe Stroh, dazu zwei Kühe  – alle anderen ziehen davon: zuerst die Hirten mit ihren Schafen, dann die Weisen mit ihren Kamelen, und schließlich Maria und Josef mit dem Esel, der das Neugeborene trägt. Nichts bleibt. Nichts bleibt?

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Reife und Eifer – Kirche zwischen Mission und Museum

Ein Gottesdienst in vertrauter Umgebung: Vor 60 Jahren, im Herbst 1955, wurden in der damals neu erbauten Tübinger Martinskirche die ersten Gottesdienste gehalten – meine Großmutter Klara war sicher dabei. Jahre später, bei einem unserer Besuche, saß ich neben ihr in dieser oval-achteckigen Kirche mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre von Geborgensein und Zugehörigkeit.

Seit drei Jahren besuche ich zusammen mit meiner Mutter einmal im Monat diese Kirche und sitze dort neben ihr, wie damals neben Großmutter Klara. Einige Gottesdienst-Besucherinnen und auch die Pfarrerin, Frau Hartmann, kennen mich schon und grüßen mich, wenn ich mit Mutter nach dem Gottesdienst die Kirche wieder verlasse. Hier fühle ich mich meiner Tübinger Großmutter und meinen Eltern nahe, hier ist der (Glaubens-)Ort, an den sie mich gestellt haben.

Heute, am 13. Nov. 2016, kurz nach dem Martinstag, findet hier ein besonderer Gottesdienst statt: Die koreanischen Gemeinde, die in der Martinskirche regelmäßig ihre Gottesdienste feiert, dankt der Martinsgemeinde mit einem gemeinsamen Gottesdienst.

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„Vom Himmel hoch …“ oder: Weihnachten bei Familie Luther

Ein Krippenspiel im Lutherjahr – warum nicht gleich eine Zeitreise nach Wittenberg ins Jahr 1534? Ein Krippenspiel, bei dem (Kindergottesdienst-)Kinder mit einem Zeitreise-Fahrschein in das Haus der Familie von Martin Luther reisen …

luther-rose

Gedacht, getan und aufgeschrieben; tatsächlich erstmals gespielt im Dezember 2011 mit Kindergottesdienstkindern der evangelisch-lutherischen Himmelfahrtskirche in Freising und im November 2016, zu Beginn des Lutherjahrs 2017, aus meinem „Kigo-Archiv“ hervorgeholt und überarbeitet. Weiterlesen