Archiv der Kategorie: Religion

Schwarzbrot am Abend

Vor Kurzem saßen wir beim Abendbrot, es war genau acht Uhr. Da begann die Glocke der Dorfkirche zu schlagen, zuerst die Uhrzeit, dann in gleich bleibendem, ruhigem Rhythmus:
hin und her, hin und her, eins – zwei, eins – zwei, eins – zwei …

Beim Klang der Glocken fiel mir ein, wie es früher war, wenn ich mit Mutter an einem Sommer- oder Herbstabend im Garten war und die Glocken zu läuten anfingen. Das Läuten der Abendglocke beendete – damals wie auch heute – den Arbeitstag. Es ruft uns zu, dass es Zeit ist, im Garten die Gartenschere oder beim Abendessen das Messer zur Seite zu legen, innezuhalten und durch das Abendlied zu Ruhe zu kommen.

Die Glocken haben mich innehalten lassen, sie haben mich mit anderen ins Gespräch gebracht über Singen und Beten im Haus unserer Eltern und mich mit Fulbert Steffenskys „Schwarzbrot-Spritiualität“ und seinen Regeln für religiöse Aufmerksamkeit bekannt gemacht. Ohne dies vertiefend darzustellen, möchte ich mit diesem Text den Impuls geben, Steffenskys Text zu lesen, zu erinnern, zu üben und mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen ….

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Mein Gotland oder: Ein sehr großes Konzert

Ich habe mir ein Reisebuch gekauft, in dieser Zeit, in der reisen unmöglich erscheint. Und dann ausgerechnet ein Buch über Gotland, gut 2000 km von meinem Zughause?! Das Buch lag so verlockend im Buchladen – unerwartet, ungeplant, ohne vorherige Empfehlung: „Mein Gotland – Erzählungen von Wind, Zeit und Einsamkeit“ von Anne von Canal, im Hamburger mareverlag gerade erschienen. Natürlich hat mich der Titel gelockt, aber auch die Aufmachung: klein und angenehm in der Hand liegend, auf dem Umschlag schön gezeichnete Versteinerungen und mit einem Lesebändchen versehen.

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Gemeindefest feiern

Seit 25 Jahren sind wir regelmäßig dabei, beim Gemeindefest der Christi-Himmelfahrts-Kirche in Freising. Dieses Fest ist fester Bestandteil in unserem Jahrablauf, zwischen Ostern und den Sommerferien. Selbst in der Zeit des Gemeindehausumbaus hatten wir gefeiert und das neue Gemeindehaus mit Bausteinen geplant. Sollte das in diesem Jahr nicht möglich sein? Ich suche nach einer anderen Form des Feierns, ich blicke zurück und rufe mir die früheren Feste in Erinnerung.

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Suche Frieden …

War da etwas? War hier nicht vor gerade noch jubelnder Gesang? Wurde hier nicht vor Kurzem erst gesungen: „Herbei, oh ihr Gläubigen“?! Ein fast leerer Stall, in der Futterkrippe Stroh, dazu zwei Kühe  – alle anderen ziehen davon: zuerst die Hirten mit ihren Schafen, dann die Weisen mit ihren Kamelen, und schließlich Maria und Josef mit dem Esel, der das Neugeborene trägt. Nichts bleibt. Nichts bleibt?

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