Archiv der Kategorie: Kulinarisches

Herbst und rote Bete: Borschtsch!

Zuerst: Das richtige Rezept finden und auswählen

Danach: Das eigene Rezept zusammenstellen fertig!

Zutaten

  • 500 g Tafelspitz o.ä.
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • 3 rote Bete
  • 3 Karotten
  • 1 l Wasser
  • etwas Pfeffer
  • laut diverser Rezepte: Kohl oder Wirsing

Zubereitung – so einfach geht’s:

  • Zutaten besorgen und bereitlegen.
  • Alles in große Stücke schneiden und 30 Minuten im Dampftopf kochen.
    Oops: „Alles“ außer den rote Bete:
    Die rote Bete werden erst nach dem Kochen geschält und klein geschnitten .
    Und nochmal Oops: „Alles“ außer Kohl/Wirsing
    Kohl oder Wirsing erst beim zweiten Aufkochen dazugeben.
  • Absieben und Flüssigkeit wieder in den Topf geben.
  • Rote Beete schälen und klein schneiden oder zerdrücken.
  • Wenn nötig: Fleisch in kleinere Stücke schneiden.
  • Flüssigkeit mit 1 Dose Tomaten 2 Minuten kochen.
  • Gemüse (inklusive Kohl/Wirsing) und Fleisch dazugeben.
  • Salzen und nochmal aufkochen.
  • Servieren, z.B. mit Schmand und Butterbrot

Guten Appetit!

Hallongrottor – Himbeergrübchen: schwedisches Mürbteiggebäck mit Himbeermarmelade

Immer wieder backe ich zu einem Geburtstag oder einem anderen Fest schwedische „hallongrottor“, „Himbeerhöhlen“. Für mich heißen sie „hallongrottor“ – wenn es denn sein muss, übersetze ich sie mit „Himbeergrübchen“, das klingt freundlicher als „Himbeerhöhlen“ oder „Ochsenaugen“.

Die ersten dieser Keksen hatte ich vor sechs oder sieben Jahren nach dem Rezept von Birgitta Rasmusson gebacken. Da ich immer wieder nach dem Rezept der Kekse gefragt werde und ich Rasmussons Rezept nur auf Schwedisch weitergeben konnte, versehen mit hingekritzelten Anmerkungen und der Umrechung der Mengenangaben, gebe ich nun das Rezept auf Deutsch so weiter, wie es sich für mich bewährt hat. Doch zuvor will ich erzählen, wie die hallongrottor zu mir gekommen sind.

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Fragen zur Chemie, mit Kaffeeglück und Bleistift

Wieder einmal war ich mittels Lesen auf einer Reise: durch Raum und Zeit, in die Wissenschaft und Kulinarik, verbunden mit verschiedenen Begegnungen. Konkret ging die Reise nach Kalifornien, in die 50er- und 60er-Jahre, in die Chemie, zu Freundinnen aus Studium, Beruf und Tanz, und schließlich zum Kaffeetrinken in die Küche. Motor der Reise war der gerade erschienene und hochgelobte Roman von Bonnie Garmus: „Eine Frage der Chemie“ („Lessons in Chemistry“).

Ich muss sie nicht selbst formulieren, die Lobesreden auf diesen Roman: Er ist ein „hellsichtiger Gesellschaftsroman“ (Deutschlandfunk Kultur am 22.4.2022), ein „rührender Roman über eine starke Frau“ (NDR Kultur am 5.4.2022), ein „großer, kluger literarischer Spaß – und ein anrührenden Familienroman“ (Denis Scheck am 22.05.2022). Ich beschreibe hier lieber meine eigenen Erfahrungen mit dem Buch, das Besondere, das ich mit diesem Buch erlebt und entdeckt habe.

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Zwiebelrostbraten mit Spätzle – nicht nur für Männer

Wenn wir früher in der Gaststätte im Dorf (heute Stadt) am Fuß des Heuchelbergs zum Mittagessen waren, bestellten wir Kinder meist „Giggerl mit Pommes“, während der Vater für sich – sichtlich in Vorfreude auf das Essen – schwäbischen Zwiebelrostbraten bestellte. Irgendwie entstand damals bei mir die Vorstellung, Zwiebelrostbraten sei nur etwas für Väter, für Männer, und auf keinen Fall ein Gericht für Frauen. Jahre später sah ich auf den bayrischen, schwedischen oder japanischen Speisekarten, aus denen ich wählen durfte, keinen Rostbraten im Angebot. Doch vor fünf Jahren, als wir zu Mutters rundem Geburtstag wieder im Ort am Heuchelberg waren, bestellte ich meinen ersten Zwiebelrostbraten – und genoss ihn.

Nun wollen wir ihn selbst zubereiten, und zwar mit selbst gemachten Spätzle als Beilage. Der in Hamburg Geborene erinnert sich:

„Deine Großmutter hat mir gesagt, wie man Spätzle macht: ‚Mehl, Salz, Wasser und Eier – grad so viel, wie es der Teig aufnimmt.‘ Sicher hat sie das auf Schwäbisch gesagt, aber auch wenn ich es nicht in ihren Worten wiedergeben kann, erinnere ich mich gut an das Gespräch mit ihr, damals in ihrem kleinen Garten im Dorf bei Schwäbisch Hall.“

Sich an das Spätzle-Rezept mit den vier Zutaten zu erinnern, ist auch nach dreißig Jahren nicht schwierig. Aber dass er sich an das Gespräch erinnert, das zeigt, wo damals und auch heute seine Interessen liegen und über welches Thema er gut in Kontakt kommt, auch mit der schwäbischen Schwiegeroma, die nicht mehr erfahren sollte, dass sie damals einen ihrer zukünftigen „Schwiegerenkel“ ins Kochen von Spätzle einführte.

Nun also: Zwiebelbraten mit Spätzle, und – zur Überprüfung oder Ergänzung – die Kochbücher herangezogen, darunter das Kochbuch, das Oma mir vor vielen Jahren, wohl zu Beginn des Studiums, fern von zuhause, geschenkt hatte.

Luise Haarer: Kochen und Backen nach Grundrezepten, Ausgabe von 1977 – sichtlich genutzt und geliebt.

„Großer Hans“ – gastrosophische Reise in das Hamburg der Kindheit

Beim Zubereiten von schwäbischem „Ofenschlupfer“ erzählte mein Liebster immer wieder von einem Gericht aus seiner Jugend, das, wie der Ofenschlupfer, als Resteessen aus trockenen Brötchen hergestellt wurde und für dessen Zubereitung man eine besondere Form benötigte. „Großer Hans“, so hieß dieses norddeutsche Gericht. Es war schön zu erleben, wie er sich am Geburtstag über die Backform freute. Endlich haben wir nun „Großen Hans“ gekocht und dabei über die Erinnerung an Hamburg gesprochen.

Ich erinnere mich …

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Neu entdeckt: Biff à la Lindström auf Ebba Mattssons Art

Da lernt man nun seit Jahren Schwedisch, feiert Midsommar und Jul mit schwedischen Spezialitäten, u. a. mit köttbullar und Janssons frestelse … und hört plötzlich von einem Gericht, das – wie zu erfahren ist – zu den Klassikern unter den schwedischen Gerichten gehört: Biff à la Lindström. Den Hinweis auf dieses Gericht fand ich – genauer: mein Liebster – im Buch des aus Hamburg stammenden Kochbuchautors Stevan Paul.

In den Kurzgeschichten von Stevan Pauls Buch „Schlaraffenland“ von 2012 im mairisch verlag geht es letztendlich immer um ein besonderes Gericht geht. Das liest sich so …  

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Saffransbullar, Safranschnecken – lasst sie euch schmecken!

Seit gut zwei Jahren kenne ich sie und backe und esse sie immer wieder gerne: schwedische „Saffransbullar“, „Safranschnecken“. Auch in diesem Jahr am Nikolauswochenende war es wieder Zeit dafür. Alle Zutaten hatte ich im Haus. Alle, wirklich alle?! Nochmal das Rezept gelesen und festgestellt: „kvarg“ gehört in den Hefeteig, Quark. Und der fehlte mir, und das an einem Samstagabend im Winter! Die Suche im Internet ergab: Quark lässt sich durch Frischkäse oder Skyr ersetzen. Und ja: beides war in unserem Kühlschrank.

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Teebrötle im Oktober

Beim Telefongespräch mit Mutter kommen Erinnerungen hoch: Wie Großmutter, Mutter und Tante Margrit an Weihnachten ihre Schätze zeigten – all das, was sie zuvor in der Adventszeit gebacken hatten. Gespannt wurden an Weihnachten die Päckchen mit den Weihnachtsplätzchen – schwäbisch „Brötle“ – geöffnet, der Inhalt begutachtet und mit den Brötle aus der eigenen Küche verglichen.

Ausstecherle und Bärentatzen,
Haselnuss- und Kokosmakronen,
Spitzbuben, Spritzgebäck-S und Butter-S,
Vanillekipferl und Wespennester,
Lebkuchen und Teebrötle, ...
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Kitchen Stories – verführerische Anregungen und hilfreiche Tipps

Seit 2014 ist die App „Kitchen Stories“ mit Rezepten zum Nachkochen und Tipps und Erklärungen zu grundlegenden Techniken beim Zubereiten und Kochen verfügbar. „Nichts Besonderes,“ könnte man denken, „das gibt es doch zigmal im AppStore!“ – oder etwa nicht?

In diesem Jahr, im Herbst 2020, erscheint nun von „Kitchen Stories“ das Buch zur erfolgreichen App: „Anyone Can Cook – Unsere liebsten Gerichte für jeden Tag“. Was taugt das Buch im Vergleich zur App? Was kann das Buch? Was bietet es mehr als die App? Und was kann es nicht?

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