Neu entdeckt: Biff à la Lindström auf Ebba Mattssons Art

Da lernt man nun seit Jahren Schwedisch, feiert Midsommar und Jul mit schwedischen Spezialitäten, u. a. mit köttbullar und Janssons frestelse … und hört plötzlich von einem Gericht, das – wie zu erfahren ist – zu den Klassikern unter den schwedischen Gerichten gehört: Biff à la Lindström. Den Hinweis auf dieses Gericht fand ich – genauer: mein Liebster – im Buch des aus Hamburg stammenden Kochbuchautors Stevan Paul.

In den Kurzgeschichten von Stevan Pauls Buch „Schlaraffenland“ von 2012 im mairisch verlag geht es letztendlich immer um ein besonderes Gericht geht. Das liest sich so …  

Zwei Paare aus Deutschland fahren im Winter nach Schweden, um in einem Ferienhäuschen gemeinsam Silvester zu feiern. Da man dort – wie die Reisenden annehmen – überall und jederzeit einkaufen gehen kann, haben die vier nur Alkohol im Gepäck. Eine der beiden Frauen vertraut nicht dem Navi, sondern führt die Gruppe mithilfe einer Landkarte zum gemieteten Haus – und dort werden sie eingeschneit. Vom mitgebrachten Alkohol und ein paar Keksen werden sie allerdings nicht satt …

Wie auch immer die Geschichte „Röda Huset“ weitergeht – irgendwann bekommen die Reisenden von ihrer Nachbarin Ebba Mattson ein Essen vorgesetzt: Biff à la Lindström auf Ebba Mattssons Art.

Im Buch steht natürlich auch das Rezept – genau richtig für ein kaltes Winterwochenende im Januar 2021. Und so machten wir uns ans Werk:

Zwiebeln, rote Bete, Kartoffeln, eingelegte Kapern, saure Gurken, Senf, ein Ei, Hackfleisch und schließlich Sahne und Weißwein für die Soße – alles ist da. Nur Pilze und Bacon müssen wir noch kaufen, und das schaffen wir am Freitagnachmittag. Dann wird gekocht …

(c) Stefan Hotop, 2021

Später suchen wir nach weiteren Rezepten zu Biff à la Lindström und und erfahren, dass die „biffar“ typischerweise wie Bratlinge/Fleischpflanzerl in der Pfanne gebraten werden – im Gegensatz zu Ebba Mattssons Art, die den Hackfleischteig mit Bacon umwickelt im Backofen brät.

Im Backofen braten gefällt mir – da hat man genug Zeit, vor dem Essen die Küche aufzuräumen, Musik zu hören oder zu lesen und den Tisch schön herrichten – alles ganz entspannt. Und dann das Essen zu genießen: superlecker in der kalten Jahreszeit. Die roten Bete geben dem Essen eine kräftige Farbe – ein Farbtupfer an einem etwas trüben Winterwochenende. Die Kapern passen gut zu diesem „falschen Hasen“ – und beim nächsten Mal darf für den Umami-Geschmack auch noch eine Sardelle mit in den Fleischteig.

Smaklig måltid!
Tack för maten, Ebba, Stevan och Stefan!

(c) Stefan Hotop, 2021

PS:
Vorsicht beim Vorlesen aus „Schlaraffenland“ – es kann glatt passieren, dass die Zuhörerin einschläft, nichts von der Geschichte und dem Rezept mitbekommt und am Tag alles neu zu erzählen ist!

PPS:
Details zum Rezept erspare ich mir – man findet sie im Blog schlecktüre.de und vor allem beim Autor selbst, mit einer schönen Geschichte zu Prinzessin Madeleines Hochzeit/Bröllop.

PPPS:
Unsere Abwandlung gegenüber Ebba Mattssons Biff Lindström: Die roten Bete wurden fein geraspelt, nicht gewürfelt.

Ein Gedanke zu „Neu entdeckt: Biff à la Lindström auf Ebba Mattssons Art

  1. Barbara Sieghart

    Ein winterliches Schmunzelerlebnis mit leichtem Prickeln auf Zunge und Gaumen!
    Schön erzählt und anschaulich ins Bild gesetzt! Danke

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Barbara Sieghart Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.