Hans Dumlers druckgrafisches Werk: In der Ruhe liegt die Kraft

Die Freisinger Galerie 13 von Fritz Dettenhofer begrüßt das neue Jahr mit einer Jubiläumsausstellung zum druckgrafischen Werk von Hans Dumler (1922–2017), der im April 2022 hundert Jahre alt geworden wäre. Für regelmäßige Besucher der Galerie 13 ist Hans Dumler ein bekannter Künstler, wurden doch seit 1997 immer wieder Werke Dumlers gezeigt. Kein Wunder also, dass auch bei uns ein Werk von Hans Dumler einen Platz gefunden hat, die Schwarz-weiß- Grafik eines einander zugewandten, sich berührend-umschlingenden Paares.

Die Jubiläumsausstellung umfasst Druckgrafiken von Hans Dumler aus fünf Jahrzehnten: an Pop-Art erinnernde Werke, Werke von Landschaften, Menschengruppen, „Menschen in Rechteckform“ und „Menschen in Rundform“ (()) – und auch vier kleinere Bilder und ein großes Bild: „Meine beiden Kater“.

Früher – vor Corona – fanden die Ausstellungseröffnungen immer an einem Samstag statt, um 16 h trafen sich die Gäste im oft lichtdurchfluteten Hauptraum der Galerie, sie grüßten einander und den Galeristen und seine Frau, wurdem dem Künstler/der Künstlerin vorgestellt und lauschten den Einführungsworten, bevor sie sich auf die drei Stockwerke der Galerie verteilten und die Bilder auf sich wirken ließen. Die aktuelle Ausstellung findet – wie schon 2020 und 2021 – unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften aus Anlass der COVID-19 Pandemie statt. So wurde der Zeitraum der Eröffnung von bisher zwei Stunden ausgedehnt auf zwei Tage mit je acht Stunden, sodass man beim Besuch, selbstverständlich mit Maske, gerade mal im Vorbeigehen einem anderen Besucherpaar begegnet und, wenn man Glück hat, die Nachlassverwalterin Yvonne Denk trifft und mit ihr ins Gespräch kommt.

Die Eröffnungsrede zur Ausstellung ist „seit Corona“ online zu hören, begleitet von Fotos aus den Ausstellungsräumen. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch der Ausstellung die Einführung des Theologie- und Philosophie-Professors Ralf Frisch anzuhören und sich damit auf Dumlers Grafiken einzustimmen.

Frisch zitiert dabei Theodor W. Adorno: „Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.“ In seinem Beitrag „Klarheit und Wahrheit“ fordert Frisch mit Verweis auf Dumlers Werk die Zuhörenden und Betrachtenden auf: „Seht zu, was die Kunst in einer aufgewühlten und erschütternden Welt vermag.“, und er kommt zu dem Schluss: „Hans Dumlers Werke schaffen uns einen Ort, an dem wir ruhig werden können.“

Dumlers Werk „Meine beiden Kater“ haben es uns besonders angetan, sie sind die passende Ergänzung zu unserer kleinen Druckgrafik des einander zugewandten Paars. Der rote Hintergrund mag wohl Unruhe, zurückliegende Abenteuer oder Kämpfe andeuten, doch die Freundlichkeit der einander zugewandten Katzen (wie früher Löwen) besänftigen und vertreiben böse Geister und laden ein zum Ankommen an diesem Ort der Ruhe.

Vielen Dank!

Nachtrag – Kommentar einer lieben Freundin zu „Meine beiden Kater“ und dem roten Hintergrund:

Freue mich sehr über Deinen bereichernde Bericht; habe es zudem sehr genossen, virtuell durch die Ausstellung "zu schlendern",- sehr sehr schööön!!!
"Meine beiden Kater" gefällt mir auch seeehr gut.
Für mich symbolisiert der "rote Hintergrund" emotionale Nähe und Wärme.
Die beiden Kater verkörpert zudem für mich eine ausnehmend innige Zweisamkeit.
Und selbst beim "nur so zusammen flözen" sind deren Körper anmutig, deren Bewegungen vermutlich genüsslich-grazil.

Ein Gedanke zu „Hans Dumlers druckgrafisches Werk: In der Ruhe liegt die Kraft

  1. Yvonne Denk

    Liebe Frau Heintzeler,
    vielen herzlichen Dank für die freundliche Rezension der Ausstellung. Ich habe mich sehr gefreut, Sie und Ihren Lebenspartner kennen zu lernen, so wie ich mich auf freue dass das Blatt mit dem Katzenpaar einen guten Platz gefunden hat. Es klingt vielleicht ein bisschen sonderbar, aber es ist mir immer wichtig zu wissen, wo die Werke “unterkommen” 🙂 Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude damit und vielleicht ein Wiedersehen anlässlich einer Ausstellung bei Fritz.
    Schöne Grüße,
    Yvonne Denk

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